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Müssen Rassekatzen so teuer sein?
Eine Information des 1. Deutschen Edelkatzenzüchter Verband e.V.
Diese Frage mag sich vielen Katzenliebhabern
stellen, die sich zum Kauf einer Rassekatze
entschließen. Inspiriert durch den Besuch einer
Rassekatzen-Ausstellung oder durch einen Artikel in
einer Katzenzeitschrift, kommt bei vielen der
Wunsch auf, auch eines dieser schönen Tiere zu
besitzen. Eifrig werden die Kleinanzeigen im
Tiermarkt oder in gängigen Katzenzeitschriften
gewälzt oder es wird bei einem Verband direkt nach
Jungtieren angefragt.
Schnell können sich Unmut und Enttäuschung breit
machen angesichts der, so scheint es, horrenden
Preisvorstellungen der Züchter. Und so mancher
wird sich fragen, wieso er viele hundert EURO für
ein sogenanntes Liebhabertier hinlegen soll, wo er
doch weder züchten noch ausstellen will und der
Stammbaum letztendlich in der
Ablage verstauben wird. Schnell ist man sich einig,
dass Züchter wohl unheimlich geldgierig sein
müssen und sich an ihren Jungtieren eine goldene
Nase verdienen. Aber zum Glück gibt es da ja auch
noch zahlreiche "Züchter", die ihre Tiere zu
Niedrigpreisen unter die Leute bringen. Deren Tiere
haben auch einen Stammbaum, kosten aber oft nur
halb so viel wie die Katzen eines unserem Verband
angeschlossenen Züchters.
Was steckt hinter solchen eklatanten
Preisunterschieden?
Eine artgerechte Haltung und Aufzucht von Tieren
hat ihren Preis. Daher muss bei Billigangeboten
grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass
Schleuderpreise nur möglich sind, weil Elterntiere
wie Welpen sie teuer mit ihrer physischen und
psychischen Gesundheit bezahlen.
Bei diesen bedauernswerten Tieren handelt es sich
oft um "Produkte" aus Massenzuchten, die einzig
Vermehrung und Verkauf zum Ziel haben. Die
Muttertiere werden durch zu frühe und viel zu
häufige Bedeckung schamlos ausgebeutet, bis sie
geschwächt und ausgemergelt sterben, bei der
Verpaarung der Elterntiere finden Gesundheit,
Qualität und Charakter keine Beachtung und von
einer medizinischen Grundversorgung der Tiere
kann nicht ausgegangen werden. Sie käme zu
teuer. Darüber hinaus werden die Welpen oft viel zu
früh (vor der 14. Lebenswoche) abgegeben - so
kann das Muttertier gleich wieder gedeckt werden.
Dass Jungtiere, die unter solchen Umständen
gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und
schwach sind, kann sich selbst ein Laie denken.
Falls das Kleine die ersten Wochen bei seinem
neuen Besitzer überlebt, kommen auf diesen oft
horrende Tierarztkosten zu, die den Betrag, den
ein Züchter unseres Verbandes für eines seiner
Jungtiere verlangt hätte, bei weitem übersteigen.
Unter Umständen werden solche Tiere nie ganz
gesund, was nicht nur teuer ist, sondern auch
viel Kummer für den einzelnen bedeutet.
Alle Züchter, die dem 1. DEKZV e.V. angehören,
unterliegen unseren Zuchtrichtlinien, die eng am
Tierschutzgesetz ausgerichtet sind. Sie regeln
ebenso das Mindestalter für die Erstdeckung des
Muttertieres und die Häufigkeit der zugelassenen
Deckungen, wie die medizinische Versorgung
(Impfungen, Wurmkuren) und das
frühestmögliche Abgabealter der Jungtiere.
Hierdurch sind optimale Bedingungen
gewährleistet, aus denen gesunde und psychisch
stabile Tiere hervorgehen.
Spätestens an dieser Stelle müsste klar sein,
dass ein artgerechter und verantwortungsvoller
Umgang mit Tieren seinen Preis hat. Verlangt
einer unserer Züchter nun einige hundert EURO
für sein Jungtier, so hat er mit diesem
Betrag oft nur knapp die Kosten gedeckt, die er
bisher für das kleine Kätzchen hat aufbringen
müssen: Angefangen
bei den Deckkatergebühren, über die
medizinische Versorgung von Muttertier und
Kleinen, bis hin zum qualitativ hochstehenden
Futter, das eine optimale Grundversorgung
gewährleistet. Krankheiten nicht mitgerechnet,
vor denen auch ein noch so verantwortungs-
bewusster Züchter nicht gefeit ist. Ein Geschäft
ist mit dem Verkauf der Tiere daher kaum zu
machen!
Werden Jungtiere zu auffallend günstigen Preisen
angeboten, so ist davon auszugehen, dass dies
nur möglich ist, indem ihre körperlichen und
seelischen Bedürfnisse grob missachtet wurden.
Nur wer billig produziert, kann auch billig
verkaufen!
Den Preis zahlen in erster Linie die Tiere!
Aber auch die neuen Besitzer kommen in den
seltensten Fällen preisgünstig davon. Die
einzigen, die zufrieden aus dem Geschäft
hervorgehen, sind skrupellose Geschäftemacher,
die durch den Verkauf nicht nur profitierten,
sondern auch Platz für neue Ware geschaffen
haben.